Lärmbelästigung Gievenbeck

Einfach mal anfangen oder Unglaubliche Lärmbelästigung in Münster

Vor Jahren schon habe ich mir diese Domain gesichert. Weil ich gerne schreibe. Und was machen Menschen die gerne schreiben heutzutage? – Sie starten einen Weblog.

Seit dem wird dieses Stückchen Datenspeicher besetzt, wird hin und wieder mal von einem bot besucht der mir gerne E-Mails schickt und ich wälze während dessen Ideen. Doch nie fällt mir etwas wirklich gutes ein. Ich frage mich worüber ich schreiben soll.

Was hab ich denn schon zu sagen? Dabei rede ich am liebsten den ganzen Tag, ununterbrochen. Also hab ich eigentlich eine Menge zu sagen. Unter anderem ist mein neues Hobby Teenager anzumotzen die mit E-Rollern über Bürgersteige rasen, als würde eine große Kette für Elektrogeräte, die neuesten Bluetooth Kopfhörer mit einem Apfel darauf gratis verteilen – aber nur für die nächsten fünf Minuten. Ganz ehrlich: Ich finde E-Roller sollten eine Altersbeschränkung haben oder man sollte einen Führerschein dafür machen müssen. Was meint ihr?

Baustelle in Gievenbeck

Und dann gibt es da auch noch diese schreckliche Baustelle die, wie ich gehört habe, bis nach Kinderhaus hallen soll. Das kann ich mir auch durchaus gut vorstellen, denn für uns fühlt es sich an wie eine Zahnwurzelbehandlung, wobei der gesamte Wohnblock der Kopf ist und unser Keller der Zahn. Ich bin echt nicht empfindlich was Baustellenlärm angeht, aber bei dieser habe ich das Gefühl sie wird mich in den Wahnsinn treiben, wenn das noch lange so weiter geht. Wir haben uns sagen lassen, dass dieses unerträgliche, laute, durchgehende, in die Knochen dringende Pochen noch bis Ende August fortgeführt wird. Denn beim Zollamt werden die Fundamente für ein neues Parkhaus gebaut. Also liebe Münsteraner Mitbürger*innen und vor allem Kinderhausener*innen, sie kommt aus Gievenbeck diese nervtötende Lärmbelästigung und es wird noch eine Weile dauern bzw. es ist bald vorbei, je nachdem ob ihr das Glas lieber halb voll oder halb leer seht.

Warum nicht mehr gebaut werden sollte

Und jetzt bin ich zwiegespalten: ob es sich lohnt dieses Opfer zu bringen um die Parksituation zu verbessern, die hier wirklich schlecht ist oder ob wir solche Unternehmungen so generell als Menschheit lieber gleich sein lassen sollten, weil es Mord an der Natur ist und das einem Massenmord an unseren Kindern gleich kommt.

Ich tendiere stark zu zweitem. Denn, nach allem was ich in letzter Zeit gelesen habe ist es mir so völlig bewusst geworden dass wir es uns nicht mehr leisten können, der Natur auch nur noch ein klitzekleines Stück zu nehmen. Jetzt werdet ihr sagen: Boah ist die doof. Sind die ganzen letzten Jahre an der vorbei gegangen? Gehört die zu denen die den Schuss nicht gehört haben? Gut wenn ihr das denkt. Dann seid ihr auf dem besten Weg die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Aber ganz ehrlich. Klar wusste ich diese ganzen Dinge auch schon vorher. Ich hab in den 00er Jahren, als ich Teenager war und Ich meine erste E-Mail Adresse bei Web.de eröffnet habe, auch schon den Greenpeace-newsletter abonniert und ich hab mir einen Atomkraft-Nein-danke!-Button an meine Jacke gepinnt. Damals war das klar, heutzutage ist es das ja auch nicht mehr so ganz. Das tat ich aber damals eher weil ich gegen irgendwas Protestieren wollte und danach wurde ich Vegetarierin weil ich einen Jungen beeindrucken wollte.

Zurück zum Thema: Kennt ihr das wenn ihr etwas eigentlich schon lange wisst aber irgendwann erst der Moment kommt in dem ihr es richtig realisiert? Also ich meine so mit Mark und Bein. Dass es nicht nur euer Kopf weiß sondern ihr es so richtig versteht, mit all euren Sinnen, mit eurem ganzen Körper. Das hat bei mir angefangen mit Greta Tunberg, und vor einem halben Jahr, als mein zweites Kind geboren wurde hat es seinen Höhepunkt erreicht. Seitdem hab ich das Gefühl, wenn ich daran denke, als würde sich mein Inneres nach außen stülpen. Seitdem denke ich: «Klar, Pestizide! – wer zum Teufel hat gedacht dass das eine gute Idee ist?»

In dem wunderbaren Buch, „Vögel – Vom Singen, Balzen und Fliegen“ von Cord Riechelmann habe ich gelesen, dass sich Regenwürmer, im Winter, bis zu acht Meter unter die Erde Graben um dann im Frühling wieder in die oberen Erdschichten zu kommen, diese aufzulockern mit den Partikeln aus den tieferen Erdschichten zu vermengen und zu Hummus zu verarbeiten. Hummus ist unverzichtbar für Pflanzen genau so wie Insekten, unter anderem Bienen die die Blüten bestäuben und so zur Fortpflanzung der Pflanzen dienen. Was das bedeutet ist mir auch erst richtig bewusst geworden beim Lesen von „Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde. Außerdem habe ich einen Podcast gehört über Stadtplanung in der weniger Flächen versiegelt werden, das Regenwasser für die Versorgung der Stadtpflanzen genutzt und direkt wieder ins Grundwasser eingeschleust werden sollte, so dass weniger Trinkwasser verbraucht und gleichzeitig Überschwemmungen vorgebeugt werden soll.

Was hat das jetzt mit der Baustelle zu tun? Also, wenn ich jetzt sehe wie immer mehr Zement und Asphalt dort hin gegossen wird, muss ich an all die armen Regenwürmer und all die anderen Tiere und Pflanzen denken deren Zuhause da einfach zugekleistert wird. Und was passiert mit ihnen?  Höchstwahrscheinlich sterben sie. Ein kleines Ökosystem stirbt für immer. Und das passiert ja nicht nur hier sondern an unzähligen Orten auf der Welt, an denen Gebäude gebaut werden. Überall wird ein kleines Stück Natur zerstört, zusammen ein riesengroßer Teil. Und selten wird der Natur etwas zurück gegeben, dabei dauert es dann furchtbar lange bis sie sich wieder regeneriert hat.

Wir vergessen leider zu oft(mich eingeschlossen), dass wir nicht nur Teil der menschlichen Zivilisation sondern vor allem Teil des globalen Ökosystems sind. Ich finde es ist nie zu spät an diesen unbedachten Lebensweise etwas zu ändern. Auch wenn wir vieles nicht mehr verhindern können, so sollten wir trotzdem für die Zukunft denken und erst dann handeln.

Ach ja, falls ihr es noch nicht bemerkt habt, ein weiterer Punkt weshalb ich mich noch nicht getraut hatte einen Blogpost zu veröffentlichen ist: Dass meine Rechtschreibung nicht so super ist. Doch der Blog von Judith Peters und ihr gratis PDF: „Die besten Blogartikel“ hat mir den Mut gegeben einfach drauf zu „piepen“ und drauf los zu bloggen. Das mit der Rechtschreibung lässt sich ja auch später noch in den Griff kriegen 😉.

Luftige Grüße,

euer Kullibri

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